4 Methoden fallengelassene Maschen wieder aufzunehmen

Eine verlorene Masche kann wie eine Katastrophe erscheinen, insbesondere wenn du neu beim Stricken bist oder an einem komplexen Muster arbeitest. Es passiert so schnell! Du schaust für einen Moment auf, kratzt dir an der Nase oder korrigierst deine Sitzposition mal eben und eine Masche oder zwei springen dir von der Nadel. Keine Panik! Denn glücklicherweise ist dies nicht der Anfang vom Ende der Welt. Wir zeigen dir hier 4 einfache Lösungen deine fallengelassene Masche wieder aufzunehmen!

Das Wichtigste zuerst: Sichere die Masche!

Der Hauptgrund, warum eine fallengelassene Masche besorgniserregend ist, besteht darin, dass sie sich entwirren und eine Laufmasche erzeugen kann. Theoretisch kann sich eine verlorene Masche bis zur angeschlagenen Kante lösen. Dies ist ziemlich selten, aber das erste, was du trotzdem tun solltest, ist die Masche zu sichern. Steck eine Nadel, einen Bleistift, eine Sicherheitsnadel, eine Büroklammer, einen Zahnstocher, oder was auch immer du gerade Schönes zur Hand hast, durch die Schlaufe. Dies verhindert das weitere Aufribbeln der Masche.

Atme tief ein, nimm einen Schluck Tee und mach dich bereit, deine Masche zu reparieren.

1. Nimm die verlorene Masche mit einer Häkelnadel auf

Häkelnadeln sind ideal zum Aufnehmen von fallengelassenen Maschen. Die Kehrseite ist natürlich, dass du eine Häkelnadel zur Hand haben müsstest und diese ungefähr so ​​groß oder etwas kleiner sein sollte wie deine Stricknadeln.

Pass dabei auf, dass du die richtigen Maschen aufnimmst! Oft verdrehen sich Fäden und es kann passieren, dass die Maschen in die falschen Reihenfolge geraten. Meistens sieht sowas dann unordentlich aus! Also wirst du sofort sehen, wenn da was nicht stimmt.

Du kannst eine fallengelassene Masche auch dann aufnehmen, wenn du schon ein paar Reihen weiter gearbeitet hast. Trenn die beiden Maschen, eine auf die linke, die andere auf die rechte Nadel, und du wirst den Faden zum Aufnehmen zwischen den beiden finden.- Elizabeth Bagwell

2. Nimm mit die fallengelassene Masche mit den Stricknadeln in deiner Hand wieder auf

Dies ist die umständlichste Methode, da du dabei weniger Spielraum hast. Aber es hat den großen Vorteil, dass du kein zusätzliches Werkzeug benötigst. Der Patient kann sozusagen sofort auf den Operationstisch!

Profi-Tipp: Pass die Masche an

So wie es darauf ankommt, ob du eine Masche links oder rechts strickst, ist es auch wichtig, wie du die verlorene Masche wieder aufnimmst. Wenn du den Faden von hinten nach vorne durch die Schlaufe ziehst, entsteht auf der dir zugewandten Seite des Stoffes eine rechte Masche und auf der Rückseite eine linke Masche. Wenn du den Faden also von vorne nach hinten durch die Schlaufe ziehst kreierst du linke Maschen auf der dir zugewandten Seite des Stoffes. Klingt kompliziert? Ist es aber gar nicht! Der Aha-Moment kommt beim ausprobieren!

Du kannst deine Teil auch umdrehen, anstatt linke Maschen umständlich von hinten heraus aufzunehmen. Dies ist besonders praktisch zum Beispiel bei Krausmaschen. Wenn du dabei deine Strickrbeit nach jeder Reihe drehst, hat dies den gleichen Effekt wie abwechselnde linke und rechte Maschen.

3. Nimm die verlorene Masche mit anderen Stricknadeln auf

Wenn du keine Häkelnadel zur Hand hast und deine derzeit benutzten Stricknadeln irgendwie nicht richtig an die fallengelassene Masche rankommen, kannst du einfach zu einem anderen Stricknadelpaar greifen! Achte darauf, dass du Nadeln von etwa der gleichen Größe dabei verwendest. Dabei ist eine Abweichung von ein oder zwei Größen generell in Ordnung.

Profi-Tipp: Repariere mehrere verlorene Maschen auf einmal

Verwende dieselbe Technik, um mehrere fallengelassene Maschen in einem Arbeitsschritt zu retten. Das Gestrickte kann dann zwar etwas ungleichmäßig aussehen, aber nach der nächsten Wäsche ist das ganz pas­sé. Waschen entspannt den Faden buchstäblich und bewirkt, dass er sich neu setzt und gleichmäßig verteilt.

4. Näh die verlorene Masche ein

Du weißt, sie ist irgendwo da draußen, aber du hast es einfach verpasst, als sie dir zwischen die Finger geschlüpft ist! Hast du möglicherweise schon viele Reihen weitergearbeitet oder das Projekt sogar schon abgekettet, aber eine Masche aus Versehen in deiner Arbeit verloren? Du musst dieses Schäfchen dennoch sichern, da sie sich sonst lösen und so eine unschöne Laufmasche in deiner Arbeit bilden kann.

Stell dir vor, du hast das Projekt bereits abgekettet und du versuchst also nicht mehr diese Masche wieder aufzunehmen. Zunächst solltest du sie, wie oben beschrieben, sichern und sie dann mit einer der oben aufgeführten Methoden bis ganz an an das Ende deines Gestrickten, also ans Ende der Leiter, aufnehmen. Mit einem Stück passendem Garn kannst du die Masche jetzt festnähen, sodass sie dir nicht nochmal entrinnen kann. Pass dabei auf, dass du in jedem Fall einmal durch die Schlaufe der Masche gehst, dass sie dir auch wirklich nicht wieder abfällt.

Profi-Tipp: Maschen absichtlich fallen lassen

Du bist jetzt vielleicht entsetzt, aber das Fallenlassen von Maschen kann eine gute Sache sein. Du kannst nämlich eine Masche in einer Reihe oder zwei (oder drei oder siebzehn) fallen lassen, um einen Fehler zu beheben! Wenn du sicher in soetwas bist, kannst du sogar einige Maschen fallen lassen, um beispielsweise ein falsch gekreuztes Zopfmuster zu reparieren.

Ach ja, und noch etwas! Es gibt sie auch: Strickmuster, die fallengelassene Maschen verwenden, um einen Effekt zu erzielen! Wow!

Wenn du also eine Masche verlierst, gibt es jetzt keinen Grund zur Verzweiflung mehr! Ruhig bleiben und eine dieser 4 Methoden anwenden, um das kleine Schäfchen wieder in die Herde zu geleiten!