Der ultimative Guide für Stricknadeln

Wenn du gerade erst angefangen hast zu Stricken oder bis anhin immer nur mit Metallnadeln gearbeitet hast, lohnt es sich weiterzulesen. Es gibt mittlerweile unzählige verschiedene Nadeln. Elizabeth Bagwell führt euch mit Fachwissen durch das Nadel-Labyrinth.

Die beiden Hauptmerkmale einer Stricknadel sind Art und Material. Seit jeher waren Nadeln doppelspitzig, gerade, lang (für Pullover) oder kurz (für Socken) und aus Holz oder Knochen hergestellt. Heutzutage bekommt man Nadeln in fast jedem Material und es gibt viel mehr Variabilität. In diesem Beitrag nehmen wir die verschiedenen Nadeltypen genauer unter die Lupe.

Einfache Stricknadeln oder gerade Stricknadeln

Hierbei handelt es sich um jene traditionellen Nadeln, die man typischerweise mit Stricken verbindet. Sie haben eine Spitze an einem Ende und am anderen einen Knopf. Am häufigsten werden sie aus Metall (bis zu einer Größe von 5mm) oder aus hohlem Kunststoff (größere Größen) hergestellt. Sie sind auch in Holz, Bambus und anderen Materialien erhältlich. Diese Ausführung ist normalerweise die günstigste Option.

Die Standardlänge beträgt ca. 35cm, was zu Begrenzungen im Einsatz der Nadeln führt – größere Strickprojekte (wie z.B. eine Decke) lassen sich auf geraden Nadeln kaum stricken, da das Garn schwer ist und die Maschen störrisch werden. Kurze Nadeln (ca. 15cm) werden oft als Kindernadeln vermarktet, eignen sich jedoch hervorragend für kleine Projekte unterwegs.

Mit diesen Nadeln befindest du dich auf der Zielgeraden

Strumpfstricknadeln oder Nadelspiele

Normalerweise kurz (10-20cm), werden Strumpfstricknadeln - wie der Name schon sagt - am häufigsten zum Stricken von Socken, Mützen und Handschuhen, also kleineren Gegenständen, verwendet. Das Strickstück wird mit fünf Nadeln in der Runde gestrickt und dabei von Nadel zu Nadel „weitergereicht“. Die Nadeln können auch für Ärmel verwendet werden und sind in unterschiedlichen Größen von 2mm bis 10mm Umfang erhältlich. Das Angebot an Strumpfstricknadeln hat sich in den letzten Jahren geradezu explosionsartig erweitert. Die Auswahl reicht von Nickel, Stahl und anderen Metallnadeln zu Holz, Bambus und Kunststoffausführungen. Strumpfstricknadeln sind meist in 4er- und 5er-, gelegentlich auch als 6er-Sets erhältlich. Um bequem in der Runde zu stricken, benötigst du mindestens 4 Nadeln, manche bevorzugen jedoch 5. Es wäre daher besser, dir ein 5er-Set zuzulegen.

Strumpfstricknadeln zum Losstarten

Rundstricknadeln

Rundstricknadeln haben kurze Spitzen, die über ein Seil in variabler Länge miteinander verbunden sind. Damit kann man mehrere Maschen gleichzeitig oder „in Runden“ stricken. So entsteht zum Beispiel ein Pullover ohne eine einzige Naht. Rundstricken ist sehr beliebt – zum einen, weil dabei kaum Näharbeit nötig ist, zum anderen, weil diese Technik bei Gelenk- oder Sehnenscheidenentzündungen den Vorteil hat, dass das Gewicht des Strickstücks (z.B. einer Decke) aufgrund der kurzen Spitze eher auf dem Seil lastet als auf der Nadel. Auf diese Weise werden die Handgelenke nicht so stark belastet.

Feste Rundstricknadeln sind fest mit einem Seil einer bestimmten Länge verbunden. Die Maschen laufen problemlos über das Verbindungsstück und der Strickfluss wird nicht unterbrochen.

Die Seile sind zwischen 30cm und 150cm lang. Dünne, flexible Seile sind am einfachsten zu verwenden und eine reibungslose Verbindung zwischen Seil und Nadel ist unerlässlich. Die Seillänge sollte kürzer sein als das von dir geplante Projekt. Wenn du also z.B. einen Pullover für einen 100cm Brustumfang erstellen willst, wählst du ein 80cm Seil.

Top Rundstricknadeln

Austauschbare Rundstricknadeln 

Eine geniale Erfindung und die kompakteste Art, Nadeln aufzubewahren. Bei austauschbaren Rundstricknadeln können die Nadelspitzen auf die Seilenden aufgeschraubt werden, so, dass man bei der Wahl der Seillänge je nach Projekt flexibel ist. Zum Beispiel, anstelle einer 5mm Nadel mit einem 40cm Seil (für Mützen) sowie einer anderen Nadel mit einem 80cm Seil (für den Pulli) - und dann das Gleiche nochmal mit 4,5mm (für das Rippenmuster) - könntest du dir stattdessen ein Paar Nadelspitzen mit 4,5mm und eines mit 5mm sowie ein 40cm und ein 80cm Seil zulegen und diese dann je nach Bedarf miteinander kombinieren. Endstopps können verwendet werden, um die Maschen am Seil zu halten, auch wenn du die Nadelspitzen für ein anderes Projekt verwendest - ein Segen für den Stricker, der gerne an mehreren Projekten gleichzeitig arbeitet.

Flexibel sein mit austauschbaren Rundstricknadeln 

Hilfsnadeln

Hilfsnadeln dienen, wie der Name schon sagt, zur Unterstützung und sind meist in der Zubehörabteilung zu finden, zudem ähneln sie oftmals den Strumpfstricknadeln. Sie sind dazu gedacht, die Maschen zu halten, wenn du deine Seile kreuzt. Die mit einem Knick funktionieren besser als gerade und idealerweise beschaffst du dir diese in mehreren Größen.

Im Idealfall sollte deine Hilfsnadel die gleiche Größe haben wie deine Hauptnadeln, ansonsten ist sie zu groß oder zu klein, was sich dann in den Maschen abzeichnen kann.

Sauber eingefädelt mit Hilfsnadeln

Jeder Stricker hat eine (normalerweise starke) Vorliebe für die von ihm verwendeten Nadeln. Obwohl ich viele kenne, die wunderbare Dinge mit geraden Nadeln anstellen, liebe ich meine austauschbaren Rundnadeln. Ich habe mittlerweile eine ganze Sammlung - hauptsächlich welche aus Metall, einige wenige aus Holz, und benutze sie für alles - von Babymützen bis zu Decken.

Doch es gibt eine Sache, bei der ich Strumpfstricknadeln den austauschbaren Rundstricknadeln vorziehe – Strümpfe!